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«ex oriente lux» oder lasst uns weise und erleuchtet zurückkommen

Aus dem Osten kommt das Licht, auf Lateinisch: ex oriente lux. Dies war das Motto der Baustilkundereise 2024. Eine illustre Schar aus dem Maler- und dem Gipserhandwerk machte sich auf eine Reise Richtung Innsbruck mit vielen spannenden Stationen.
02.10.2024 Trend
  • Ein grosser Tanzsaal.

    Der spanische Saal im Schloss Ambras.

Das erste Ziel auf der Hinfahrt war Hohenems in Vorarlberg. Zwar lassen fast alle Reisenden auf der rasanten Fahrt in Richtung Österreich diesen unmittelbar an der Grenze gelegenen Ort links liegen. Doch ein Halt und eine Besichtigung des jüdischen Viertels wäre aufschlussreich. Sei es das Fränkelhaus, sei es das Städtische Bürgerhaus – in Hohenems sind die sogenannten «Wohnhäuschen» zu Hause. Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Baustilkundereise bot sich ein spannender Rundgang auf den Spuren der jüdischen Gemeinde an, während dem sie vieles über die Geschichte und das kulturelle Erbe dieser Gemeinschaft erfuhren.

Nach diesem kurzen Abstecher ging es direkt weiter zum zweiten Etappenziel: der imposanten Schattenburg in Feldkirch. Ein mittelalterlicher Gebäudekomplex mit atemberaubender Aussicht über die Stadt und das umliegende Tal wartete auf die Gruppe, die sich aber vorher noch eine «kleine» Stärkung in Schnitzelform bei nettem Austausch gönnte.

Erst danach ging es dann an die Erkundung des historischen Gemäuers. Mit einem ehemaligen Berufsschullehrer tauchten die Reisenden in die ­faszinierende Geschichte der Burg ein. Ihren Namen trägt sie übrigens nicht, weil sie im Schatten liegt. Die Bezeichnung ist ihrer Funktion als Wehranlage geschuldet, denn «­Schaten» bedeutet auf Mittelhochdeutsch Schutz oder Schirm.

Töchter der Herzen Jesu

Nach einer Passfahrt über den tief verschneiten ­Arlberg und einer Übernachtung in Innsbruck ging es später weiter nach Hall in Tirol. Der Ort ist charmant, hat eine gut erhaltene Bau­substanz und eine ­reiche Geschichte als Handelsstadt im Mittel­alter. Hier war nicht nur die Altstadt bereichernd, sondern auch der weibliche Guide.

In der beeindruckenden Herz-Jesu-Basilika mit Barock-Stuckaturen von Weigl und Holzmeister sowie Fresken Raffeiners war es still, da in ihr die Ordensangehörigen der Töchter des Herzens Jesu in Daueranbetung versunken sind. Besonders der Pfarrer achtete auf Ruhe.

Dank eines Zufalls war es möglich, in der Johannes­kirche aus dem 18. Jahrhundert Restauratoren bei der Arbeit zuzuschauen und sich so den ­Prozess der Restaurierung der Deckenfresken von Joseph Adam Mölk zu vergegenwärtigen. Hier schauten also Fachmänner und Fachfrauen Fachmännern über die Schulter.

Alle staunen

Schloss Ambras in Innsbruck ist eine prächtige Renaissance-Schlossanlage, die mit ihrer be­­eindruckenden Kunstsammlung sowie einer einzig­artigen Liebesgeschichte aufwartet und das erste Museum der Welt war. Der spanische Saal mit intarsierter Holzkassettendecke und dessen ­Flügeltüren liessen alle staunen. Selber schuld, wer nicht dabei war.

Andreas Hofer, der österreichische Wilhelm Tell, hat im Tirol-Panorama einen festen Platz er­­halten. Auf einem beeindruckenden Riesenrund­gemälde auf Leinwand ist die Schlacht am Bergisel von 1809 dargestellt, in der das Tiroler Volk unter der Führung Hofers gegen die Franzosen und ­Bayern kämpfte. Mit dem Besuch ­dieser interaktiven Ausstellung endete der offizielle Teil des Freitags. Die vielen Informationen für Auge und Hirn mussten zur Abendstunde mit traditioneller österreichischer Küche – in der Tendenz wieder Schnitzel – verarbeitet werden.

Bereit für 2025

Tags darauf standen der Besuch der Hofburg in Innsbruck, der prächtigen Residenz der Habsburger in Tirol mit ihren opulenten Innenräumen und der ­Barockkathedrale St. Jakob aus dem 18. Jahrhundert mit einem eindrücklichen Gemälde von Maria auf dem Programm, bevor es für die Exkursionsteilnehmerinnen und -teilnehmer wieder über den Arlberg zurückging – in Magen und Geist gesättigt, weiser und erleuchteter, bereit für die nächste Baustil­kunde-Reise im Jahr 2025. Mit dem QR-Code gehts zur ­Anmeldung – ganz nach dem Motto: «La Dolce Vita».

Text: Natalie Kunz
Bild: zVg

Anmeldung für die Reise 2025

 
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